Sophie Calle im Fotomuseum Winterthur

28. Mai 2019

Alle Fotos © Sophie Calle / ADAGP Paris 2019

Das Fotomuseum Winterthur zeigt ab 8. Juni 2019 zwei neue Ausstellungen: 

Un certain regard der renommierten Künstlerin Sophie Calle widmet sich der visuellen Darstellung von Erinnern und Vergessen.

Im Fokus von Situations/Porn steht das Wechselspiel von Blick und Begehren vor dem Hintergrund bildschirmbasierter Phänomene wie "binge-watching", "food porn" oder "unboxing videos".

Sophie Calle – Un certain regard

Sophie Calle, 1953 in Paris geboren, ist gleichermassen Konzeptkünstlerin, Fotografin und Filmemacherin. Ihr Oeuvre weist einen einzigartigen Stil auf, der sich durch akribische Recherchen, Interviewarbeiten und Bild-Text-Kombinationen auszeichnet. Calles künstlerischer Ansatz ist weder durch Perfektion noch Objektivität geprägt, vielmehr sucht die Künstlerin einen persönlichen Zugang, in dem die Lücke zum zentralen Element wird. Ihre Projekte fügen sich in ein enges Netz an Referenzen und Querverweisen ein, in denen sich die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, dem Privaten und dem Öffentlichen, sowie dem Vergangenen und dem Jetzt auflösen.

Situations/Porn

Im Verhältnis von Objekt und Begehren nimmt der fotografische Blick eine besondere Stellung ein: Er stillt nicht nur unsere Sehnsüchte und Fantasien, sondern schürt sie gleichermassen. In unserer heutigen visuellen Kultur scheint unser Bildkonsum zunehmend von einem pornografischen Impuls getrieben:

"binge-watching", "food porn" oder "unboxing videos" sind nur einige der bildschirmbasierten Phänomene aus dem Reich digitaler Begehren und Fetische, die die Grenzen des Intimen, des Perversen, Obsessiven und Triebhaften ausloten. SITUATIONS/Porn befragt anhand von künstlerischen und kulturellen Erscheinungsformen das Wechselspiel von Blick und Begehren vor dem Hintergrund des vernetzten Bildes.

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